
Willkommen Im patriarchiebewussten Raum
Was das bedeutet:
Wir, Facilitator und Teilnehmde halten uns möglichst an die
„Queere Professionalität“ als Fundament
Dies bedeutet, wir nehmen die Haltung des ständigen Hinterfragens und Dynamisierens der eigenen Annahmen über Geschön (ehemals Ge-schlecht) und Sexualität ein.
Wir bleiben in einer kontinuierlichen Reflexion, die es uns ermöglicht, eigene Vorurteile und blinde Flecken zu erkennen und sich der eigenen Sexualbiografie und Wertevorstellungen bewusst zu werden.
Wir fragen uns immer wieder:
Wie nehme ich andere Menschen im einzelnen wahr?
Wie nehme ich die Gruppe wahr?
Welche Vorurteile oder Konflikte befürchte ich?
Welche persönlichen Erfahrungen bringe ich mit, die meine Haltung beeinflussen könnten?
Diese Selbstreflexionen sind essenziell, um eine vorurteilsfreie und unterstützende Umgebung zu schaffen.
Einladung zum gemeinsamen Gestalten
Wichtiges über meine Rolle Facilitator/Moderator:
Ich bin nicht hier, um dich anzuführen oder zu belehren. Es wird keinen Frontalunterricht geben, in dem ich das Wissen besitze und an dich weitergebe.
Stattdessen sehe ich mich als Facilitatorin – eine Begleiterin. Meine Aufgabe ist es, den Raum zu halten und den Prozess zu ermöglichen, in dem wir alle voneinander lernen können.
Das bedeutet, wir gestalten diese Erfahrung gemeinsam.
Jeder von Ihnen bringt einzigartige Lebenserfahrungen, Perspektiven und Weisheit mit. Mein Ziel ist es, diese kollektive Weisheit zum Vorschein zu bringen.
Wir werden uns gegenseitig zuhören, uns austauschen und einen respektvollen Raum schaffen, in dem jede Stimme zählt.
Die wertvollsten Erkenntnisse werden nicht von mir kommen, sondern aus den Verbindungen, die wir hier miteinander aufbauen.
Lass uns diesen Raum gemeinsam mit Offenheit, Neugier und gegenseitigem Respekt füllen. Ich bin gespannt, was wir zusammen entdecken werden.
grundlegendes:
Damit du dich in meinen und unseren Räumen wohlfühlen kannst, ist es wichtig, dass wir uns auf die folgenden vier Säulen unseres „Safer Space“ verständigen.
Das Konsensprinzip
Frage, bevor du handelst. Jede Interaktion, ob verbal oder physisch, braucht ein klares Ja von allen Beteiligten. Stille, Zögern oder ein ausweichender Blick bedeuten immer ein Nein.
Feiern wir gemeinsam den Mut, Grenzen zu setzen und zu respektieren.
Sexuelle Selbstbestimmung
Jede*r hat das Recht, frei und ohne Zwang über die eigene Sexualität zu entscheiden. In allen Workshops, Seminaren und Sessions bekräftige ich dieses Recht.
Deine Entscheidungen, Gefühle und dein Körper gehören einzig und allein dir.
Freiwilligkeit
Du hast jederzeit das Recht, dich ohne Begründung aus Übungen oder dem gesamten Workshop zurückzuziehen. Deine persönlichen Grenzen sind unantastbar. Wir möchten, dass du dch jederzeit wohl und sicher fühlst.
Machtkritik & Antidiskriminierung
Wir sind uns alle bewusst, dass unsere Gesellschaft von Machtstrukturen geprägt ist. Wir treten aktiv gegen jede Form von Diskriminierung – sei es aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Aussehen oder sexueller Orientierung – ein. Diskriminierende Kommentare, Stereotypen oder Witze haben in unserem Raum keinen Platz.
Was das für dich bedeutet
Deine aktive Haltung ist der Schlüssel zum Erfolg aller unserer Seminare, Workshops und Sessions.
Deine Rolle als Teilnehmer*in ist entscheidend, um den Safer Space zu gestalten und zu erhalten.
Die Einladung:
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Sei ein*e Verbündete*r: Achte nicht nur auf deine eigenen Grenzen, sondern auch auf die anderer.
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erinnere dich immer wieder, zu Reflektieren: Sei dir deiner eigenen Werte und Vorurteile bewusst. Hinterfrage deine Annahmen und sei offen für neue Perspektiven.
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Übe Deine Zivilcourage wenn dir möglich, immer und überall: Melde dich im moment, egal was gerade im Raum besprochen oder gemacht wird, sobald du Diskriminierung, Verletzung oder unbewusste Energie wahrnimmst. Oder wende dich im mindesten im nächst möglichen Zeitpunkt an mich oder die Facilitators. Deine Stimme zählt. Immer.
Weiterer Fokus auf die queer-feministische, und Queer-maskuline Sexualpädagogik:
die queer-feministische Sexualpädagogik konzentriert sich auf die feministische Perspektive der Machtverhältnisse, Ungleichheit und soziale Konstruktion von Geschlecht, um starre Normen zu hinterfragen.
die queer-maskuline Sexualpädagogik richtet den Fokus auf die Dekonstruktion traditioneller Männlichkeitsbilder und deren Beziehung zu Sexualität und Identität, um eine breitere und inklusivere Vorstellung von Maskulinität zu fördern.
Queer-feministische Sexualpädagogik
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Fokus:
Sie hinterfragt die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlecht und Sexualität, insbesondere im Hinblick auf Machtunterschiede und Diskriminierung.
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Ziel:
Sie zielt darauf ab, stereotype Geschlechterrollen und die Heteronormativität aufzubrechen und eine kritische Auseinandersetzung mit sexualisierten Machtstrukturen zu fördern.
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Ansatz:
Sie ist breit angelegt und schließt alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen ein, um eine inklusive und gerechte Perspektive auf Sexualität zu entwickeln.
Queer-maskuline Sexualpädagogik
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Fokus:
Diese Form der Sexualpädagogik konzentriert sich spezifisch auf die vielfältigen Formen von Maskulinität und deren Beziehung zur Sexualität.
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Ziel:
Sie möchte traditionelle und oft einschränkende Vorstellungen von "Mannsein" dekonstruieren, um neue, flexiblere und nicht-normative Maskulinitätsbilder zu ermöglichen.
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Ansatz:
Sie analysiert, wie Normen der Maskulinität sexualisierte Erfahrungen, Identitäten und Beziehungen beeinflussen, und fördert eine kritische Auseinandersetzung damit. Der Begriff "queer" ist hier ein Sammelbegriff für alle Identitäten und Praktiken, die von traditionellen Normen abweichen.
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Beide Ansätze nutzen die queer-theoretische Perspektive, die darauf abzielt, Normen zu hinterfragen. Der Unterschied liegt in der spezifischen Zielgruppe und dem Schwerpunkt: Die queer-feministische Pädagogik betrachtet die gesamte Bandbreite der Geschlechter und sexuellen Orientierungen, während sich die queer-maskuline Pädagogik speziell mit der Dekonstruktion von Geschlechterrollen im Kontext von Männlichkeit auseinandersetzt
Ich"-Botschaften verwenden
Über die eigenen Gefühle, Gedanken und Erfahrungen sprechen, anstatt Schuld zuzuweisen oder zu verallgemeinern.
Verhindert:
Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen; fördert Eigenverantwortung und die Reflexion der eigenen Perspektive.
"One Mic" (Eine Person spricht zurzeit)
Die Aufmerksamkeit bewusst auf eine sprechende Person richten und aktives Zuhören praktizieren.
Verhindert:
dass dominante Stimmen andere übertönen und schafft Raum für leisere, nachdenklichere Beiträge.
"Move Up, Move Up" / "Step Up, Step Back"
Wenn man dazu neigt, viel zu sprechen, sich bewusst zurückhalten und anderen Raum geben. Wenn man eher ruhig ist, sich herausfordern, mehr beizutragen.
Wirkt dominanten Verhaltensmustern entgegen und ermutigt zur gleichmäßigen Verteilung der Redezeit innerhalb der Gruppe.
Wirkung vor Absicht
Erkennen, dass die Wirkung einer Äußerung wichtiger ist als die ursprünglich beabsichtigte Absicht. Bei verletzenden Äußerungen die Verantwortung für deren Folgen übernehmen.
Trennt unreflektiertes, verletzendes Verhalten von dessen Konsequenzen und fordert zur Empathie auf.
Privilegien anerkennen
Sich der eigenen sozialen Position (z.B. aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Bildung) und ihres Einflusses auf die Dynamik der Gruppe bewusst sein.
Fördert Reflexion über ungleiche Ausgangsbedingungen und ermöglicht es, die eigene Rolle in der Gruppe zu hinterfragen.