
Jenseits der Performance -
Ein Seminar für bewusste Sexualität der Männer und Schattenarbeit.
Samstag 21. Februar 2026 14.00 Uhr bis Mitternacht.
Adresse wird bei der Anmeldung bekanntgegeben.
Maximale Teilnehmerzahl: 6
Authentische Sexualität: Entdecke dein neues MannSein jenseits alter Muster.
Ein Workshop für Männer, die mehr wollen als das Klischee.
Ein Ort, wo erfahrene Sexarbeiterinnen ihr Wissen um Sexualität und Slow Sex mit uns teilen.
Bist du bereit, deine Sexualität neu zu definieren?
Worum es geht:
Viele Männer erleben ihre Sexualität in einem Spannungsfeld aus Leistungsdruck, Zielorientierung und alten Rollenbildern. Oft bleiben tiefere Bedürfnisse nach Nähe unerfüllt, oder sie werden durch Dominanz und unbewusste Übergriffigkeit kompensiert.
Dieses Seminar bietet einen radikal ehrlichen und geschützten Raum, um diese Muster nicht nur zu verstehen, sondern unmittelbar zu fühlen und zu verändern.
Der Ansatz:
In einem therapeutisch begleiteten Rahmen gehen wir an die Wurzeln männlichen Sexualverhaltens. Unterstützt werden wir dabei von erfahrenen Sexarbeiterinnen, die in diesem Kontext als Expertinnen und Co-Trainerinnen agieren. Sie stehen nicht für den Konsum zur Verfügung, sondern als Frauen mit viel Erfahrung, Sexual-Ausbildungen und wichtig: als authentisches Gegenüber!
Was wir tun:
In angeleiteten, therapeutischen Sequenzen tritts du in direkten körperlichen und sexuellen Kontakt mit Frau. Anders als im Alltag oder im konventionellen Setting erhältst du hier jedoch etwas, das Männern oft fehlt: ehrliches, unmittelbares Feedback aus weiblicher Sicht von den anwesenden Sexarbeiterinnen, die uns Männer mit ihrem tieferen Wissen der männlichen Sexualität begleiten und unterstützen. Es sind ungefärbte Feedbacks frei von 'gefallenwollenden' oder manipulativen Beziehungsdynamiken, und ungefärbte Coachings von Frauen auf Augenhöhe.
Das Ziel:
Wir weichen die Fixierung auf Penetration und den Orgasmus als "Endziel" auf. Es geht darum, den enormen Druck abzubauen und zu lernen, Sexualität mit Entspannung, tiefer Selbstwahrnehmung und Präsenz zu füllen. Erkennen dich selbst im Spiegel einer ehrlichen Begegnung und entdecken Sie eine Sexualität, die nährt statt leistet.
Ablauf:
Wir kommen um 14.00 Uhr im Kreis zusammen und lernen uns kennen. Es folgen Übungen in welchen wir tieferes über unser sexuelles Denken und Verhalten kennenlernen und erforschen.
Um 18.00 Uhr, mit dem Nachtessen für alle, werden auch die Frauen, welche uns von nun an begleiten werden, zu uns stossen. Der Abend wird dann ganz dem gemeinsamen sexuellen Erforschen gewidmet sein.
Wir schauen genau hin
Wo agiere ich aus einem patriarchalen Selbst-
verständnis heraus?
In einfachen Worten
Es ist der innere Glaube, dass Männer aufgrund ihres Geschlechts bestimmte Privilegien, mehr Autorität oder ein „natürliches“ Recht auf bestimmte Dinge (z. B. Entscheidungsfreiheit, sexuelle Initiative) haben als andere Geschlechter.
Im sexuellen Kontext: Ein Mann glaubt, dass er immer das Recht hat, den ersten Schritt zu machen, oder dass die Frau für die Stimmung verantwortlich ist, weil er die aktive Rolle für sich beansprucht und die passive/reagierende Rolle der Partnerin zuweist
Beispiel:
In der Kommunikation: Ein Mann unterbricht Frauen regelmäßig oder erklärt ihnen Dinge, von denen er annimmt, sie wüssten sie nicht (sogenanntes "Mansplaining"), weil er unbewusst davon ausgeht, dass seine Perspektive oder sein Wissen wichtiger ist.
Wo beginnt sexuelle Be-
dürftigkeit?
In einfachen Worten
Die Grenze, ab der mein Wunsch nach Sex so drängend wird, dass ich weniger auf die Bedürfnisse, Grenzen und Gefühle anderer achte oder mich selbst unter übermäßigen Leidensdruck setze.
Beispiel:
Eine Person ist so auf das Erreichen sexueller Befriedigung fixiert, dass sie subtil oder offen Druck auf eine andere Person ausübt, damit diese zustimmt. Sie sieht die andere Person primär als Mittel zur Befriedigung und nicht als gleichwertigen Partner. Ein anderes Beispiel wäre, wenn der sexuelle Drang den Alltag dominiert und andere wichtige Lebensbereiche (wie Arbeit oder soziale Kontakte) stark vernachlässigt werden.
Wo überschreite ich Grenzen?
In einfachen Worten
Die Frage, wann ich die „unsichtbaren Mauern“ einer anderen Person überlaufe, weil ich ihre Signale nicht richtig deute, nicht genau hinhöre oder meine eigenen Wünsche über ihre Bedürfnisse stelle.
Beispiel:
Physische Grenzüberschreitung (körperlich): Jemandem im Gespräch zu nahe kommen, obwohl dieser erkennbar zurückweicht. Eine Umarmung beginnen, obwohl man weiß, dass die Person Berührungen nicht mag, oder im sexuellen Kontakt eine Hand an eine Stelle legen, obwohl der Partner keine explizite Zustimmung (kein "Ja") gegeben hat, selbst wenn es "nur" ein Antippen ist.
Psychische Grenzüberschreitung (seelisch): Private oder sensible Informationen über eine Person weitererzählen, obwohl diese Vertraulichkeit erwartet hat. In einem Streit emotionale Erpressung oder Beleidigungen benutzen, um den anderen zu manipulieren oder zu verletzen. Ständig zu fordern, dass der Partner seine Gefühle erklärt, obwohl er signalisiert, dass er gerade Ruhe braucht.
Warum sind Sexarbeiterinnen unsere Lehrerinnen?
In vielen schönen und intensiven Gesprächen durfte ich immer wieder feststellen, wieviel Sexarbeiterinnen an Erfahrungen mit Männern und ihrer Sexualität machen konnten. Sie haben sich über die Jahre ihrer Arbeit sehr viel reales Wissen über die Wünsche, Ängste, Vorstellungen und Scham der Männer aneignen können. Sexarbeiterinnen sind geübt in der radikalen Akzeptanz, die es Männern ermöglicht, ihre Scham loszulassen und sich mit ihren echten Wünschen und Unsicherheiten zu zeigen.
Sie erleben Männer, auch wenn es auf einer 'geschäftlichen' Basis ist, in ihren Nöten, Sorgen und auch Vorstellungen die so oft keiner Realität entsprechen.
Sie entwickeln ein gutes Gespür dafür, wo Männer in ihrer Sexualität stehen, wie Authentisch oder sich selbst fremd sie sind, wenn es um Intimität und Sexualität geht.
Das ist ein Unterschied zu dem Wissen, welches sich in den klassischen Sexualtherapien zeigt. Und es ist ein noch grösserer Unterschied, wie das Lernfeld darin gestaltet wird.
Es geht hier auch darum, dass diese Lehrenden nicht nur in ihrer von der Gesellschaft eher negativ konnotierte Sexarbeiterinnen sind, sondern in ihrer Ganzheit auch als erfahrene Menschen und Fachpersonen gesehen werden.
Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur kognitives Wissen, sondern vor allem körperliches Gefühl aneignen und entwicklen können. Dies kann nur in unmittelbaren und sehr bewussten sexuellen Handlungen im therapeutischen Sinne geschehen. Es geht hier nicht um das geniessen einer kommerziellen Dienstleistung gegen Bezahlung, sondern es geht hier um Selbsterfahrung, das Kennenlernen der eigenen Sexualität und entwickeln von sexueller Kompetenz und Beziehungsfähigkeit, mit Hilfe der Sexarbeiterinnen.
Die teilnehmenden Lehrerinnen, die Sexarbeiterinnen, bringen neben ihrer tiefen Praxiserfahrung oft auch Sexualpädagogische und Sexualtherapeutische Ausbildungen mit, die sie in diese Arbeit einfliessen lassen können. Sie begegnen dir, als Mann, mit viel sexueller Sicherheit, Kompetenz und Offenheit.
Die Grundlage für diese neue Arbeit mit der Sexualität ist Slow Sex. Denn nur in der Langsamkeit wird es möglich, eine tiefere emotionale und mehr verbundene Sexualität zu entdecken, zu entwickeln und zu integrieren. Diese Langsamkeit und die damit einhergehende Entspanntheit sind von hoher Wichtigkeit für einen Raum, um für sich selbst Ruhe, Sicherheit und Entspanntheit in der eigenen Sexualität zu finden.
Vor allem Sexarbeiterinnen haben viel Erfahrung darin, Stress und Erfolgsdruck in der Sexualität hin zu Entspannung und emotionalem Genährtsein zu führen. Alle sexuellen Handlungen, die hier geschehen, sind daher auf der Entspannungsmethode von Slow Sex aufgebaut.
Das praktische und wertvolle dabei ist, dass vor allem Sexarbeiter*innen um die Wichtigkeit von Kommunikation und darin die Einwilligung oder Consent wissen. Sexarbeiter*innen sind oft Meisterinnen darin, Grenzen klar zu definieren, Wünsche ohne Bewertung oder Verurteilung zu erfragen und für diese damit einen sicheren Raum zu erschaffen. Sexarbeiter*innen sind somit auch Vorbilder für klare und respektvolle sexuelle Kommunikation, welche Männer wie Frauen in ihre Beziehungen übertragen können.
In diesem Zusammenhang werden auch sexuelle Handlungen unbedingt innerhalb klarer Regeln, Konsens und Bewusstheit gehalten. Auch wenn hier sexuelle Handlungen geschehen können, sind sie immer in einem kontrollierten, pädagogischen und therapeutischen Raum.
Warum Slow Sex?
Fokus von Leistungsdruck hin zu Entspannung, Bewusstsein und tiefer Verbindung.
Die Vorteile für Männer sind:
Entspannung und Achtsamkeit:
Durch die Langsamkeit und das bewusste Erleben des Moments können wir Männer lernen, mehr in unserem Körper präsent zu sein, Stress abzubauen und zu entspannen, was oft als Medizin gegen sexuelle Probleme empfunden wird.
Die Methode lehrt, Ejakulation und Orgasmus als separate Ereignisse zu betrachten. Wir können lernen, die Ejakulation einzudämmen (Ejakulationskontrolle), was die sexuelle Begegnung über längere Zeiträume ausdehnen kann.
Überwindung sexueller Probleme: Die Praxis kann helfen, Probleme wie vorzeitige Ejakulation oder Erektionsschwierigkeiten zu überwinden, indem der Fokus auf Entspannung und Sensibilität statt auf Erregungssteigerung liegt.
Emotionale und spirituelle Stärkung: Slow Sex betont die Stärkung des emotionalen und spirituellen Miteinanders. Die Langsamkeit schafft Raum für tiefere Intimität, Bindung und die Erfahrung der Sexualität als eine Art "meditative Vereinigung".
Ganzheitliches Erleben: Männer lernen, ihre Sexualität bewusster und achtsamer zu erleben, was zu einem tieferen Verständnis des eigenen Körpers und der Empfindungen führt.
Zusammenfassend bietet Slow Sex Männern einen Weg, ihre Sexualität als heilendes und kraftspendendes Instrument der Liebe zu erleben, das zu mehr Ruhe, Sicherheit und einem tieferen Gefühl der Erfüllung führt – sowohl in der Partnerschaft als auch im eigenen Selbst.
Die Wahl der Lehrenden: Warum Sexarbeiterinnen für Cis Männer und männlich gelesene Personen? Dieser Workshop richtet sich explizit an Cis-Männer und männlich gelesene Personen, die ihre Sexualität entlernen und neu entdecken möchten. Die bewusste Entscheidung, in diesem Rahmen Sexarbeiterinnen als primäre Lehrerinnen einzusetzen, basiert auf einer klaren pädagogischen Überlegung, die den traditionellen Gender-Gap und die spezifischen Herausforderungen männlicher Sozialisation adressiert. Der patriarchale Spiegel: Cis-Männer erleben Sexualität oft durch die Linse des patriarchalen Leistungsdenkens, in dem Frauen sexualisiert oder entmenschlicht werden. In der Interaktion mit Sexarbeiterinnen – die traditionell als das "Andere" des patriarchalen Systems wahrgenommen werden – bietet sich für den Cis-Mann die einzigartige Chance: Die eigene Dynamik zu erkennen: Sie spiegeln die Muster, Erwartungen und Leistungsängste, die Männer im Umgang mit dem weiblichen Körper und weiblicher Sexualität verinnerlicht haben. Machtgefälle zu reflektieren: Die bewusst gewählte, professionelle Interaktion ermöglicht es, das Machtgefälle, das in sexuellen Beziehungen latent vorhanden sein kann, offenzulegen und die eigene Rolle neu zu verhandeln – und das auf einer Basis von klarem Consent und Respekt. Der Fokus auf weiblicher Expertise für männliches Lernen: Die Sexarbeiterinnen bringen eine tiefgreifende Expertise in der Interaktion mit der männlichen Klientel mit. Sie sind Expertinnen darin, die ungesagten Bedürfnisse und die Unsicherheiten von Männern im sexuellen Kontext zu erkennen. Sie lehren authentische Kommunikation, Respekt und die Abkehr vom reinen Funktionsdenken – genau die Bausteine, die Cis-Männern oft durch die traditionelle Sozialisierung fehlen. Ein umfassendes pädagogisches Konzept: Diese Ausrichtung ist Teil unseres umfassenderen, inklusiven Konzepts. In einem späteren Kurs werden wir bewusst Sexarbeiter und non-binäre Sexarbeiter*innen als Lehrende für Cis-Frauen und weiblich gelesene Personen einsetzen. Dort werden die spezifischen Herausforderungen und Lernfelder dieser Zielgruppe im Fokus stehen, wie etwa die Entdeckung des eigenen Begehrens, das Setzen von Grenzen und die Auseinandersetzung mit männlichen Rollenbildern aus weiblicher Sicht. Ziel ist es nicht, die Geschlechter zu trennen, sondern die spezifischen Lernwege zu optimieren. Indem wir die Expertise des jeweils "Anderen" in den Vordergrund stellen, schaffen wir den wirkungsvollsten und sichersten Raum für tiefgreifende Selbsterfahrung und sexuelle Kompetenzentwicklung, die weit über traditionelle Beratung hinausgeht. Es wird also in Zukunft auch explizite Workshops für Cis-Frauen und weiblich gelesene Personen geben, in welchen eher Sexarbeiter ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen werden.
Vertraulicher Bewerbungsbogen
Seminar: Bewusste Sexuelle Männlichkeit & Schattenarbeit





